Zu
einer Zeit als in allen Sitcoms Frieden und Harmonie in der Familie
vorgespielt wurden. Sodass einem schon die Augen weh taten, betrat
der heilige Al Bundy den Fernsehhimmel. In Serien wie „Full House“
und „Wer ist hier der Boss“ sah man immer eine glückliche
Familie die alle ihre Probleme lösen konnten. Wenn die Kinder im
jugendlichen Eifer etwas dummes gemacht haben konnten sie sich immer
auf die Hilfe ihrer perfekten Eltern verlassen. Allzu oft wurde mit
schmalziger Musik die Liebe der Eltern zu den Kindern und umgekehrt
untermalt und die frohe Botschaft dieser Serien war das die Eltern
immer alles besser wissen. Also sollen auch alle Kinder vor dem
Fernseher ihren Eltern gehorchen.
Gott Al Bundy
als Idol der Familie
Als
dann der Gott Al Bundy erschien fegte er den Fernsehhimmel
durcheinander. Er als Ehemann und Vater von zwei Kindern war so
anders als die davor gezeigten Väter. Al Bundy hatten niemals einen
guten für seine Kinder parat, ohne das sie ihre Augen verdrehten.
Auch war er im Leben nicht erfolgreich, sondern hing in einem Job
fest den er hasste. Über die Jahre hinweg fing er dann an in seinem
Schuhladen einen Schuhtick zu bekommen. Seine Füße ließen Vögel
abstürzen, sein Schweiß beschwörte die Toten und seine Zähne
erinnerten an die grünen Wiesen und sprudelnden Gaisiere in Irland.
Der neue Gott
im Olymp der Sitcoms
Al
Bundy räumte kräftig auf im alten Olymp der Sitcoms und zeigte den
Menschen das, dass was ihnen vorgespielt wurde nicht die reale
Familie und Leben wieder spiegelt. Es ist halt nicht alles aus Zucker
und Streit und Enttäuschung gehen genauso ins Familienleben wie das
ständige knausern mit Geld und dem verstecken vor dem ehelichen Pflichten.
Al Bundy ist also der „Held der modernen Zeit“, denn er ist wie
alle anderen auch. Als Vorbild für Erfolg kann man Al Bundy
sicherlich nicht nehmen, aber dafür als Idol eines Mannes der sich
nicht vom Leben unterkriegen lässt. Er zeigte niemals Respekt vor
der Obrigkeit oder seinen Kunden im Schuhladen. Mit Bildung hatte er
ebenfalls nicht viel am Hut. Aber dafür steckte im Kopf von Al Bundy
soviel Weisheit, die er sich schmerzhaft im Leben angeeignet hat, das
er damit viele Jahre der oberste Fernseh-Gott wurde.
Al Bundy und
seine schrecklich nette Familie
Obwohl
Al Bundy immer über das Leben und seine Familie meckerte, spiegelte
dieses Verhalten nicht sein inneres wieder. Um nichts auf der Welt
hat er seinen Job im Schuhladen und seine Familien eintauschen
wollen. Dabei hatte er mehrmals die Gelegenheit dafür gehabt. Doch
am Ende einer jeden Folge, kehrte er zurück wo er her kam. In die
arme seiner Liebes-hungrigen roten Peggy Bundy. Zu seine nicht ganz so
gut geratenen Kindern, Bud und Kelly und in seinen Schuhladen wo es
im Spaß machte die Kunden zu foltern. Genau dieses Verhalten legen
ebenso viel Menschen auf dieser Welt an den Tag. Sie meckern und
beschweren sich von früh bis spät. Angefangen mit „Warum ist der
Kaffee kalt“ aufgehört mit „Mein Kissen ist warm und darauf steh
ich nicht“. Da die Menschen viel lieber einem Idol folgen welcher
ihnen ähnlich ist. Der ihnen nicht vorspielt das, dass Leben
glücklich gemeistert werden kann oder das jeder Traum sich auch
erfüllen kann. Darum ist Al Bundy ein echtes Vorbild und Idol und da
er den Fernsehhimmel erobert hat auch ein Gott.
Bundyianismus
und die Familienpflichten
Noch
heute sind viele Männer und Frauen von den Lehren von Al Bundy
geprägt. In ihren Adern fließt bitteres Blut, sodass die Kinder
schon anfangen zu seufzen wenn sie durch die Tür drehten. Aber nicht
nur auf der Arbeit vernachlässigt der modernen Bundyianistische
Mensch seine ihm auferlegten Pflichten. Auch zu Hause wird kein
Finger mehr krumm gemacht, sodass der Wäschekorb überquillt und der
Herd ungebraucht mit Neuwert herumsteht. Warum soll man sich auch in
seinem Leben anstrengen, wenn es doch reicht ein Bier zu öffnen oder
mit der Kreditkarte vom Ehemann einkaufen zu gehen um Glück zu
empfinden.
Das Glück
eine Familie – Der Kreuzweg ins Grab
Gerne
wird gesagt das, dass höchste Glück für jeden Mann und jede Frau
darin liegt eine Familie zu gründen. Es ist ja auch so von der Natur
vorgegeben das man Kinder zeugt und solange bei ihnen bleibt bis sie
groß geworden sind. Doch das Wort „Glück“ passt nicht wirklich.
Denn der viele Stress kann die Eltern ganz schön auslaugen. Das
Familie gründen und Kinder kriegen scheint eher ein Pflicht zu sein.
Und Pflichten hat man dann viele! Als Single Mann oder Frau hat man
die Nächte durch gefeiert und ging danach zur Schule oder zur
Lehrstelle und man konnte sich sicher sein das man wieder zu Hause in
Ruhe schlafen kann. Wenn man Kinder hat geht das nicht mehr. Die
kleinen Hosenpupser wollen immer etwas von einem, entweder Geld oder
Aufmerksamkeit. Als Eltern hat man also die Pflicht Tag und Nacht für
die Kinder da zu sein. Man kann sich nicht mal so schnell mit der
Frau einen romantischen Tag gönnen oder am frühen Nachmittag einen
Horrorfilm schauen. Das geht mit Kinder nicht mehr. Also sind die
Menschen stets in der Pflicht sich um die Familie zu kümmern. Das
dabei nicht alles perfekt laufen kann wie es in so manchen Sitcoms
gezeigt wird ist klar. Der heilige Al Bundy zeigte den Menschen daher
das sie aufhören sollen nach dem perfekten Familienleben zu streben
und viel mehr ihr inneres, und mag es noch so bitter sein, nach außen
zu kehren.
Al Bundy war
ein weiser Mann
Al
Bundy war schon ein sehr weiser Mann und seine Frau die rote Peggy
Bundy stand ihm da in nichts nach. Beide zeigten wie man sein Leben
gestalten sollte. Weisheiten wie „Füttere dich zweimal, bevor du
deinen Mann einmal füttern kannst“ oder „Lüge ständig“ und
das immer beliebte „der Mond ist voll und ich habe auch schon
Durst!“ zeigen das man sich gegen das nicht perfekte Leben
behaupten muss. Die Familie steht dabei über allem, doch das erzählt
man niemanden. Es ist so wie die alten Schuhe die jahrelang
rumstanden bis man sie weggeworfen hat. Sind sie dann weg vermisst
man sie und die Gedanken drehen sich nur noch darum wie man ein
ähnliches paar wieder findet.
Vergleiche
zwischen den Ehepartnern
Al
Bundy hat diesen Vergleich mal mit seiner Ehefrau Peggy und seinem
alten Baseballhandschuh angestellt. Er meint der Handschuh ist alt
und die Nähte platzen auf und genau diese Gefühle hat er auch
seiner Ehefrau gegenüber. Umgekehrt stellte Peggy Bundy einen
ähnlichen Vergleich zwischen ihrem Mann Al und einem alten
stinkenden paar Schuhe an.
Der tiefere
Sinn des Idols
Der
heilige Al Bundy und seine „schrecklich nette Familie“ sind mehr
als nur schlechte Menschen die dicke Menschen beschimpfen und eine
unharmonische Ehe führen, wie viele Menschen die die Serie nicht
richtig kannten. Es gab einen tieferen Sinn hinter den Handlungen der
Bundy´s die nicht offen zu Tage traten, aber immer wieder zeigten
das sie zwar nicht glücklich mit ihrer Familie sind aber sie dennoch
lieben und sie niemals eintauschen würden.
Also sprach Al
Bundy
Al
Bundy erzählt Geschichten aus dem Leben wie es wirklich ist. Welche
Arbeit es ist seine Träume zu erfüllen, sodass es fast unmöglich
ist. Er spricht von der mühe die es macht das Familienoberhaupt vor
dem keiner Respekt hat, von den nervenden Nachbarn, den
Biertrinkenden Freunden und das Joch der Welt. Und gerade weil vor
aber auch nach Al Bundy und seiner Familie kein ähnliches Idol im
Fernsehhimmel gab. Genau deshalb versucht „die Kirche des heiligen
Al Bundy“ diesen Kult nicht in Vergessenheit kommen zu lassen.