Ein echter man besitzt kein Deo-Spray.
Lieber lässt er die Welt im Schweiße seines Angesichts erkennen wie
schwer er arbeitet und was für ein hartes Leben er führt. Außerdem
ist der Körpergeruch und die Halbmonde unter den Armen sehr
hilfreich im Bus einen Platz zu bekommen oder in einer Warteschlange
vorgelassen zu werden.
Trotzdem wollen viele Menschen nicht
auf ihre Körperhygiene und ein ansprechendes Deo nicht verzichten.
Auch wenn die meisten Jugendlichen erst ihr Taschengeld für ein
Deo-Spray ausgeben, wenn sie ein Mädchen imponieren wollen. Dann
wenn man als Junge mitten in der Pupertät steckt und Spielzeug nicht
mehr so einen starken reiz auf einen hat. Dann wenn man beginnt im
Internet nicht mehr nach witzigen Seiten Ausschau hält, sondern sich
lieber informiert wie man die Pickel loswird und was man überhaupt
zu einem Mädchen sagen kann. Ohne das sie sich gleich wieder
wegdreht.
Liebe und Duft sind schon seit der
Antike fest miteinander verbunden. Schon zu Zeiten der Pharaonen
entwickelten die Menschen Parfüms um ihre Körper. Die ja
schließlich den ganzen Tag der heißen Sonne von Afrika ausgesetzt
waren. Somit konnten sie trotz der Tatsache das sie den ganzen Tag
riesige Steinbrocken zu einer Pyramide zusammengesetzt haben. Abends
trotzdem gut duftend zu ihrer Lehmhütte gehen und ihrer Antiken Frau
den Hof machen.
Während der Kreuzzüge – was wohl so
eine Art Urlaubsreise für den abendländischen Ritter sein sollte –
erhielten die Europäer Zugang zu den Duftstoffen aus dem Orient.
Auch wenn das heilige Land damals wieder verloren ging. Das Wissen um
die Kräuter und ihre Mixturen blieb erhalten. Karl der Große hatte
z.B. Ende des 8. Jahrhunderts angeordnet aromatische Pflanzen aus dem
Orient in Europa anzupflanzen. Die dann für Medizin aber auch für
eitle Menschen als Duftstoffe verwendet wurden.
Das eigentliche Parfüm wurde erst 1580
von einem Alchimisten erfunden. Doch durften nur die Parfüms der
Obrigkeit ätherische Wirkungen haben. Für die restlichen Leute, der
sogenannten Bourgeois, sollte ein Parfüm nur dazu dienen ihre
umgebene Luft zu desinfizieren. In der damaligen Zeit, wo
Wissenschaft nur das öffentliche verbreiten von Geistesblitzen war –
ohne jegliche empirische Prüfung durch z.B. ein Experiment. Da
glaubten die klugen Menschen das Parfüms eine wohltuende Wirkung auf
die Gesundheit hat. Sie sogar gegen die Pest helfen sollte. Zwar
wirkt so ein Parfüm ganz und gar nicht gegen den Schwarzen Tod. Egal
wie teuer das Parfüm auch war. Aber trotzdem sprühten sich die
Menschen des Mittelalters gerne damit ein und glaubten sich sich
gegen die Pest.
Auch heute noch begegnet man Menschen
auf der Straße die scheinbar in einen ganzen Topf voll Parfüm
gefallen sind. Sodass es einem die Nase kräselt! Der eigentliche
Riechvermögen kommt dann meistens erst innerhalb der nächsten 15
Minuten wieder. Ganz besonders schlimm sind solche stark Parfümierten
Menschen innerhalb eines Fahrstuhls oder Autos. Wenn man mal wieder
die Schwiegermutter auf dem Rücksitz sitzen hat, die großzügig
ihren Duft der 20ger aufgelegt hat. Und so vermischt sich ranziges
Parfüm mit dem Duft von Staub – gepaart mit endlosen Meckereien
über die heutige Zeit.