Bügeln
Bügeln
– was für eine lästige Pflicht. Keine andere Aufgabe im Haushalt
ist so unbeliebt wie die gewaschene und bereits getrocknete Wäsche,
die nun übersät ist mit knittern und Falten, zu Bügeln. Damals
setzte ich meine Hoffnung noch darauf das der Knitterlook bei den
Kleidungsstücken modern wird. So das man nie wieder zum Bügeleisen
und Bügelbrett greifen müsste und trotzdem nicht wie der letzte
Idiot auf Arbeit erscheinen müsste. Aber Pustekuchen – es gab kein
Triumph für die Faulheit. Jedes Auge bekommt sofort mit ob ein Hemd
oder eine Hose den Knitterlook trägt oder einfach nicht gebügelt
ist. Wäre ja auch zu schön gewesen.
Bügeln - Lustig angetreten am Bügelbrett
Heutzutage
ist nun also jeder moderne Mensch dazu verpflichtet in einer dunklen
und staubigen Ecke ein Bügeleisen und ein Bügelbrett stehen zu
haben. Nur die Glücklichen unter uns, deren Mütter einem die Wäsche
noch bis zum 50. Geburtstag waschen und Bügeln, haben dieses Problem
nicht. Doch früher oder später wird jede Mutterhand lahm und
irgendwann bekommt man kein Kleidungsstück mehr ohne Brandfleck
wieder.
Natürlich bekommt so manch ein junger Mann, der auf die
wackligen Beine und zittrigen Hände seiner Mutter schaut, die Idee,
ich könnte doch eine Frau heiraten die dann meine Wäschen wäscht.
Ha ha, jeder Mann glaubt das er nur zu heiraten bräuchte damit
wieder eine Frau ins Leben tritt die einem alle Pflichten und
Aufgaben abnimmt. Aber die Wahrheit sieht anders aus. Heiraten hat
noch nie jemanden Glücklich gemacht! Und keine Frau stellt sich ihr
Lebensglück darin vor ihrem Mann nach zu putzen, ihm die saubere
Wäschen in den Schrank zu legen, zu kochen und ihm ein paar Kinder
groß zu ziehen.
Mann und Frau beim Bügeln der Familienwäsche
Egal
ob Mann oder Frau – keiner hat Freude daran ständig die gesamte
Wäsche der Familie zu Bügeln. Ich meine die ganze Kleidung in die
Waschmaschine zu stopfen und einen schwab Waschmittel und Weichspüler
hinein zu geben ist nicht schwer. Obwohl so manch ein Ehemann mit den
vielen Einstellungen an der Waschmaschine nicht zurecht kommt.
Auch
die Wäsche wieder zu trocknen ist nicht das riesen Problem. Entweder
wirft man die Sachen in den Trockner oder über eine Wäscheleine.
Ein paar Klammern noch dazu und man ist erst mal fertig. Ganz anders
ist die Situation jedoch beim Bügeln! Hier muss jedes einzelne
Kleidungsstück in die Hand genommen und mit dem heißen Bügeleisen
solange darauf herum gefahren werden bis alle Falten verschwunden
sind. In der Praxis kann es dabei schon mal an einem schlechten Tag
vorkommen das man mehr Falten in die Kleidung hinein bügelt als man
aus geglättet hat.
Wenn der Wäscheberg kein Ende nimmt
Dazu
scheint der Wäscheberg auch nie ein Ende zu haben. Vor allem wenn
man Kinder hat, deren Wäsche gewohnheitsgemäß sehr oft gewaschen
werden muss. Und so steht man dann Stundenlang, in seiner Freizeit,
wo andere sich ausruhen und tolle Sachen erleben, hinter dem
Bügelbrett und glättet Kleidungsstück für Kleidungsstück. Bügeln
– zusammenlegen – Schrank! Während draußen die Sonne lacht und
die Kinder spielen. Wo Vogelgezwitscher ein Wohlbefinden in die
Herzen der Menschen zaubert. Steht man selber auf seinen schmerzenden
Beinen und vernimmt nur das stechen im Rückens, welches früher oder
später, die Nerven anspannt und schlechte Laune macht.
Bügeln – ein komplizierte Wissenschaft!
Eigentlich
ist Bügeln eine komplizierte Wissenschaft bei der man darauf achten
muss mit welcher Bügeleisen Temperatur man welche Materialien
glättet. Doch wer achtet schon wirklich bei jedem Kleidungsstück
darauf welche Textilpflegesymbole im Label der Sachen aufgedruckt
sind. Außerdem welcher Ehemann weiß schon was all die
unterschiedlichen Symbole überhaupt zu bedeuten haben?
Bügeln – Haushaltspflicht die man gerne aufschiebt
Mal
so ein oder zwei Kleidungsstück zu Bügeln geht ja noch. Weil dafür
nun nicht soviel Zeit draufgeht. Aber wer sich hinstellen muss, um
wie ein Sklave im alten Rom geknechtet, die gesamte Wäsche der
kompletten Familie zu Bügeln, der kann schon mal Depressionen
bekommen. Überhaupt ist das Bügeln eine Haushaltspflicht die man
gerne mal ein paar Tage aufschiebt. Was soll schon mit der sauberen
und trockenen Kleidung im Wäschekorb passieren? Das sie noch mehr
Falten bekommt? Naja aber irgendwann hilft keine Ausrede mehr. Die
Arbeit muss angegangen werden und Stück für Stück werden die
Kleiderschränke wieder aufgefüllt.
Dankbarkeit
von der Familie ist zu meist nicht zu erwarten. Denn was denkt man
sich schon wenn man früh morgens, halb verschlafen, die
Kleiderschranktür öffnet und träge überlegt was man heute
anzieht. Meistens bekommen es die Kinder erst mit das keiner die
Wäsche gemacht hat. Wenn sie leere Schubfächer vorfinden, wo
ansonsten, wie von den Wichtelmännchen bei Nacht, saubere und
gebügelte Kleidung bereitgestellt wurde. Wenn es die Mama und der
Papa einen Tag zu lang aufgeschoben haben, die Wäsche zu Bügeln.
Dann beginnt das Chaos und man steht 6 Uhr in der Früh da und bügelt
die Sachen die man am Tage anziehen möchte.