Montag – Keiner kann ihn leiden
Der Montag –
nur wenige Menschen können ihn leiden. Bedeutet dieser Tag doch das
man wieder zur Arbeit, zur Lehrstelle, in die Schule oder zu jedem
sonst so niedrigen Ort muss, wo man ausgebeutet wird. Wie von der
Peitsche des Sklavenführers geweckt, steht man am Montag Morgen aus
seinem warmen Bett. Wischt sich die Tränen aus dem Gesicht und
bereitet sich auf seine Arbeit vor und stets schießen einem Gedanken
durch den Kopf dem allen ein Ende zu bereiten. Beim rasieren verweilt
man mit der Klinge ein Weilchen an der Halsschlagader. Beim binden
der Krawatte steigt die Fantasie auf wie man sich am besten damit
erhängen kann und beim schmieren des Frühstücksbrötchen denkt man
darüber nach ob das Buttermesser auch zum öffnen der Pulsadern
taugen könnte.
Montag ist nicht lustig!
Wie schön ist so
manch ein Wochenende. Jene Samstage und Sonntage wo man ausschlafen
kann! An denen man nicht vom Wecker erschrocken aufschreckt und sich
in einem kalten Zimmer in seine Kleidung zwängt. Wobei der ganze
Stress des Alltags mal wieder auf die Kleidergröße geschlagen ist
und man nun bereits am letzten Gürtelloch mit seinem Bauch
angekommen ist. Nein, so etwas gibt es am Wochenende nicht. Denn an
diesen beiden Tagen gönnt man sich die Ruhe, die man ansonsten in
der Woche vermisst.
Das schöne Wochenende
Am Wochenende
steht man erst aus seinem Bett auf wenn der Hund oder die Katze nach
Futter bettelt. Auch braucht man sich nicht gleich in seine
Arbeitskleidung zu zwängen. Egal ob diese aus einem Anzug und
Krawatte oder aus einem Blaumann mit Stahlkappenschuhen besteht. Am
Wochenende gibt es keine Kleiderregeln und schon gar kein Stress bis
zu einer bestimmten Uhrzeit angezogen und auf dem Weg zur
Arbeitsstelle zu sein. So bleibt der Schlafanzug an wenn man die
Sonntagszeitung von draußen hinein holt um sich damit an den
Frühstückstisch zu setzen. Der heiße Kaffee und die warmen
Brötchen können ganz in Ruhe genossen werden und die kleine Stimme
hinter den Augen flüstert, kaum hörbar, „Heute ist Wochenende! –
Die Zeit an der du selbst bestimmen kannst was du möchtest“.
Idyllische Wochenenden gibt es nicht!
Naja, leider sind
nicht alle Wochenenden so beschaulich wie ich es mir gerade ausmale.
Denn wie oft hat man schon mal ein wirklich idyllisches Wochenende an
dem man sich Entspannen kann? Meistens kommt doch irgendjemand der
etwas von einem möchte. Ob es nun die Ehefrau ist die nicht alleine
Shoppen gehen möchte. Oder umgekehrt, der Ehemann, der sich
vorstellt ein gelungenes Wochenende besteht daraus zehn Bier vor dem
Fernseher zu trinken.
Auch die Kinder und rostige Verwandtschaft
wollen am Ende der Woche ein Stück von einem. Und so denkt die
Schwiegermutter der beste Zeitpunkt für ein Kaffeekränzen mit den
Kindern und Enkelkindern ist das Wochenende. Schließlich hat man ja
an diesem Tag frei. Es kommt ihnen aber nicht in den Sinn das man
dank solcher Einladungen wieder kein freies Wochenende mehr hat.
Daraufhin sitzt man dann bei trockenem Kuchen und zu starkem Kaffee
in einer Alt-Weiberrunde und versucht die Kinder vom einschlafen
abzuhalten. Damit ihre Köpfe beim herunter-fauchen auf den Tisch die
Teller nicht zerbrechen.
Es gibt nichts schlimmeres als Montage
Obwohl nicht
jedes Wochenende perfekt sein kann, sind solche desaströsen Tage
nichts im Vergleich zu den Montagen. Ein Mensch der nach einem
schönen Wochenende montags erwacht um sich fertig für die Arbeit zu
machen. Fühlt sich wie ein Gauner der seinen Sachen fürs Gefängnis
bereit legt. All die Freiheiten wie das Trinken eines Bieres bereits
zum Frühstücksfernsehen oder das lesen der kompletten Zeitung auf
dem Klo sind vorbei. Nun fängt wieder die Zeit, beginnend mit dem
Montag, an, in der einem gesagt wird was man zu tun und zu lassen
hat. Mit zeitlich begrenzten Aufgaben erledigt man, an den
fürchterlichen Werktagen, seine Arbeit. Tag für Tag, Woche für
Woche – bis man im Alter seiner Rentenzeit entgegensieht.
Wer freut sich schon auf den Montag? Nur Alkohol- und Workaholicer
Nur die wenigsten
Menschen freuen sich auf den Montag. Die einen sind die Alkoholiker,
die nun wieder ihr Billigbier günstig in der Kaufhalle einkaufen
können. Anstatt zur teuren Tankstelle laufen zu müssen. Die anderen
sind die Workaholicer, für die es kein Problem ist, ihr eigenes
Leben zur Seite zu packen um sich nur auf den beruflichen Erfolg zu
konzentrieren. Jeder kann ja seine Lebensziele setzen wie er möchte.
Doch leider setzen die wenigen Workaholicer die Messlatte für alle
Arbeiter nach oben.
Und so kommt ein Chef vielleicht auf die Idee das
es generell in Ordnung ist, seinen Arbeitnehmer aus dem Urlaub zur
Arbeit zu holen oder jeden Tag Überstunden einzufordern. Jeder
Erwachsene Mann und Frau hat doch Verpflichtungen gegenüber seiner
Familie. Es ist nicht so das man Arbeit und Familie gleichberechtigt
meistern muss. Eher gilt die gesamte Verpflichtung der Familie und zu
dieser Verpflichtung zählt nun mal auch das Arbeiten gehen.
Schließlich verdient man mit seinem Job das Geld um seiner Familie
einen bescheidenen Lebensstandart zu gewährleisten. Ein Leben voller
Arbeit und ohne Privatleben – hat noch niemandem Glücklich
gemacht. Siehe dazu in die Lebensgeschichten von Workaholicern wie
z.B. Alfred Nobel, der sein
ganzes Leben ein Arbeitstier war und am Ende doch traurig und einsam
starb.
Montage nerven – die sollte man abschaffen!
Die
Montage nerven zwar, dennoch kam noch kein Mensch darauf sie
abzuschaffen. Ich meine es gab in der Politik schon so viele seltsame
Entscheidungen das die Abschaffung sämtlicher Montage nun auch nicht
so schwer ins Gewicht fallen würde. Bestimmt könnte so manch ein
Kanzlerkandidat die Wahl für sich entscheiden mit dem Versprechen
die Montag abzuschaffen und durch den „Mach-mal-Pause-Tag“ zu
ersetzen.
Montag – Der erste Tag der Woche
Aber
das alles sind nur Hirngespinste und so kommt wohl niemals ein Held
in Ritterrüstung und Pferd und schneidet diesen ersten Tag der Woche
aus allen Kalenderblättern. Die Montag werden uns bis zur Rente
weiter nerven und uns den Blick auf den nächtlichen Mond verderben.
Wer schaut sich schon gerne unseren Erdtrabanten, den Mond, an?
Dieser kleine Planet der den verhassten Montagen seinen Namen gab und
der ungefähr 27 Tage braucht um uns von West nach Ost zu umkreisen.
Da die Erdscheibe jedoch schneller rotiert als der Mond scheint es
uns so als ob er nur einen Tag zur Umdrehung braucht. Aber auch seine
ständige Flucht über den Himmel können ihn nicht taub machen
gegenüber all den lauten, weinerlichen Stimmen die seinem Tag, dem
Montag, verfluchen. All die Menschen der unterschiedlichen Kulturen
seufzen, stöhnen und weinen wenn es mal wieder heißt das es Montag
ist und das die Arbeit ruft.