Außenseiterdasein statt angepasstem Leben
Aber ist diese Einschätzung richtig? Kann man die Menschen auf dieser Erdscheibe wirklich in Angepasst und Außenseiter unterteilen? Steckt nicht auch in jeder angepassten Person ein kleines bisschen ein Spinner? Spinnt er nicht vielleicht gerade deshalb, weil er seine andere Seite immer versteckt, anstatt sie auszuleben.Der verlogene freundliche Umgang mit den Nachbarn
Grüßen wir nicht immer die Nachbarn schön freundlich und helfen auch mal mit Zutaten aus. Machen wir das wirklich freiwillig oder ist das eine „Handlung aus Pflicht" wie Immanuel Kant das richtig ausdrückte. Lieber wäre es uns doch, wenn die Nachbarn uns in Ruhe lassen. Sie sollen unsere Pakete annehmen, wenn wir nicht da sind und gut ist. Wir wollen doch gar nicht ihren Geschichten lauschen. Mir z.B. ist es doch völlig egal, wohin ihre Haustiere wieder einmal sich entleert haben. „So ein kleiner Haufen macht doch nichts. Bei Ihnen riecht es sowieso nach gebrauchten Damenbinden in der Wohnung!“ – möchte ich am liebsten sagen. Aber ich mache es nicht, da ich schlussendlich nicht der Außenseiter in der Hausgemeinschaft sein möchte. Und so schreibe ich es eben regelkonform in meinen Blog :)Erlernte Angepasstheit
All die Angepasstheit, die wir erlernt haben im Laufe unseres jungen Lebens, welche wir täglich auf Arbeit und in der Öffentlichkeit anwenden müssen, scheinen einem im rüstigen Lebensabschnitt nicht mehr so wichtig zu sein. So sind jedenfalls meine Eindrücken, wenn ich eine öffentliche Toilette besuche.Manchmal füllt man auf langen Reisen seinen Magen mit in Fett gebadet Fastfood und Milchshakes aus unbekannten Quellen, gereicht aus ungewaschenen Händen - nur um bei der nächsten Zigarettenpause Krämpfe in der Magengegend zu bekommen.
Im Alter scherrt man sich wohl nicht mehr viel darum
Die nächste öffentliche Toilette, welche meisten stark besucht ist, ist dann das Ziel. Und egal wie schmerzhaft die Eingeweide drücken, man will nicht zu laut sein, in dieser Kabine, bei der die Tür nicht ganz zum Boden reicht und jederzeit ein großer Mann beim Vorbeigehen oben reinschauen kann. Angepasste Menschen bevorzugen eine kontrollierte und ruhige Ausführung der Tätigkeit. Anders sind da die alten Männer. Sie scheinen die unzähligen Ohren, die auf sie gerichtet sind, nicht zu stören. Sie drücken ihre Gonorrhö mit Pauken und Trompeten heraus und pfeifen noch fröhlich ein Lied, während sie, ohne am Waschbecken halt zu machen, die Toilette verlassen.